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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
30. Stifterin. Dom zu Naumburg. 31. Grabmal Heinrichs d.l., Braunschweig. Zu den reifsten Schpfungen der deutschen romanischen Plastik gehren die im Westchor des Naumburger Domes um 1270 aufgestellten Statuen von 12 frstlichen Stiftern und Stifterinnen. Eine von diesen stellt 30 dar. Es ist eine Frstin in Witwentracht, in einem Buche bltternd. Dies Grundmotiv ist fr die Gesamtanlage der Figur entscheidend. Die r. Hand hat, indem sie das Buch hlt, zugleich den Mantel aufge-nommen, so da er auf dieser Seite in freien groen Faltenzgen das Buch selbst umschreibt und so das Motiv nach unten aus-klingen lt, in scharfem Kontrast zu den senkrechten Falten ihrer r. Seite, die tief herabfallend sich der bereits gotischen Sule angleichen. Das Antlitz ist durchaus realistisch gehalten, doch ist Portrthnlichkeit durch die Umstnde ausgeschlossen. Idealisiert dagegen erscheint das gekrnte Haupt (2 Zacken sind abgebrochen) einer Reiterstatue am Dom zu Bamberg, in dem man Konrad Hi. vermutet (32). Der von einem schlanken Hals getragene, etwas rechts und aufwrts gewendete, von wallendem Haar umrahmte Kopf ist von auerordentlicher Kraft und Frische der Auffassung. Unruhig wirkt gegenber der Naumburger Statue das Doppelgrabmal Heinrichs des Lwen und seiner Gemahlin Mathilde im Braunschweiger Dom (31; s. 20). Die Figuren sind, obwohl sie liegen, doch wie stehend gebildet ; anderseits aber fallen die Gewnder auch wieder nach dem Gesetz der Schwere; so erklrt sich die etwas ngstliche Faltengebung besonders des Frauengewandes. Man erkennt hieraus, da der Knstler gewohnt und gebt war, Standbilder wie etwa 30 zu schaffen; hier sah er sich nun vor eine ganz neue Aufgabe gestellt, die er nicht widerspruchslos zu lsen vermochte. Portrthnlichkeit ist kaum anzunehmen. Heinrich trgt, wie blich, in der Rechten das Modell seiner Stiftung, des Braunschweiger Domes. 15 32. Statne vom Dom zu Bamberg.

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1895 - Leipzig : Voigtländer
1. Altdeutsche Dichtung. 1. Die Dichtung der alten Germanen. Schon die alten Germanen besaen Lieder, in denen sie ihre Götter und Helden feierten. Tacitus berichtet: Sie feiern in alten Liedern den erdgeborenen Gott Tuisco und seinen Sohn Mannus als des Volkes Urheber und Grnder." Derselbe Geschicht-schrei der berichtet von Arminius: er wird noch jetzt bei den barbarischen Vlker-seh asten besungen." Von diesen alt-germanischen Liedern hat sich aber in Deutschland auer unbedeutenden Bruchstcken fast nichts erhalten. Denn nach Einfhrung des Christentums suchten die Geistlichen die alten germanischen Lieder wegen ihres heidnischen Inhalts zu unterdrcken. Das einzige, was sich in einem greren Bruchstcke erhalten hat, ist das H i l d e b ra n d s-lied (niedergeschrieben c. 800). 2. Geistliche Dichtung. Dagegen suchten die Geistlichen dem Volke statt der heidnischen Dichtungsstoffe christliche Dichtungen zu bieten. So entstanden die beiden Evangelienharmonieen: der Heliand", unter Ludwig dem Frommen, c. 830 ( noch mit Allitteration oder Stabreim), und etwas spter, unter Ludwig dem Deutschen c. 860: der Krist" von dem Mnch Otfried von Weienburg ( bereits mit Endreim). Auch noch unter den schsischen und frnkischen Kaisern ver-blieb die Litteratur in den Hnden der Geistlichen. Die Heimsttten der Dichtung, wie der Bildung berhaupt, waren die Klster. Da aber die Sprache der Klster das Latein war, so wurden auch die Gedichte zu dieser Zeit in lateinischer Sprache abgefat. So fate auch die erste Dichterin in Deutschland, die geistreiche Nonne Roswit in Gandersheim (2. Hlfte des 10. Jahrhunderts), ihre Werke ausschlielich in la-teinischer Sprache ab. Doch eignete sich diese lateinische Klosterdichtung die Stoffe der alt-nationalen Heldensage an, und erhielt sie dadurch, wenn auch in fremdem Gewnde, den kommenden Zeiten. ' So die Dichtung: Walther von Aquitanien", von dem Mnch Ekkehard in St. Gallen (f 973).

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
Naumburg, Braunschweig, Bamberg, Wechselburg. 15 31. Kreuzigungsgruppe in der Kirch- zu Wechselburg. Um 1225. (Phot.tirpitz 'Azecy.ewurg.) Ein vllig ausgereiftes Werk der romanischen Holzplastik ist die Kreuzigungsgruppe zu Wechselburg. Das altertmlichste Beispiel dieser Kunstgattung erblickt mant auf einem Quer, balken der dem Altar des Braunschweiger Domes (20). Das Kruzifix von Wechselburg ist zu einem frmlichen Symbol der christlichen Heilsgeschichte ausgebildet: den Gott-Vater mit der Taube des heiligen Geistes, unten Adam, der m einem Kelche das erlsende Blut fr die sndige Menschheit auffngt. Fliegende Engel halten beiderseits ^earme des Kreuzes welches auf einem besondern mit Kerbschnitt umrnderten Rahmen ruht. Zu beiden Seiten liegen zwei gekrnte Gestalten, die Verkrperungen des Heidentums und des Judentums am Boden- sie sind durch das Christentum berwunden und mssen den trauernden Gestalten von Maria und Johannes als Fuschemel dienen. Die Formengebung ist bei aller Strenge von wunderbarer Feinheit der Empfindung.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1905 - Leipzig : Voigtländer
7. Ungarnschlacht. Das Bild veranschaulicht eine Szene aus der Schlacht auf dem Lechfelde (10. August 955). Mt hochgeschwungenem Speer sprengt ein deutscher Führer in die Feinde, gedeckt durch den damals noch seltenen, unten spitz zulaufenden Reiterschild. Neben ihm flattert am eschnen Speerschafte das spitzzipflig auslaufende Bannertuch. Seine Reiter sind bewaffnet mit dem wuchtigen Schwerte, dessen Griff mit der Parierstange ein Kreuz bildet, und mit der dünnschaftigen Lanze, deren Eisenspitze durch ein Quereisen begrenzt ist. Geschützt sind sie durch das Maschenpanzerhemd mit Ringelhaube, durch den gewölbten Rundschild mit Metallbuckel und durch den fränkischen Spangenhelm mit Kreuzbügel. Ihre Gegner, die Ungarn, kämpfen mit dem starken Hornbogen, der Streitaxt, der kugelbesetzten Geißel, dem krummen Säbel und im Nahkampfe am liebsten mit dem kurzen Dolchmesser. 8. Kirchcnbau im heidnischen Lande. Vom 8—10. Jahrhundert waren die Benediktinerklöster (z. B. in Fulda, Corvey, St. Gallen) die Hauptstätten der Erziehung, der Künste und Wissenschaften. In die Anfänge eines solchen Klosters versetzt uns das Bild. War es den ersten Glaubensboten gelungen, eine kleine Zahl des fremden, trotzigen Volkes zu gewinnen, dann bauten sie ein Kirchlein an gut gelegener Stätte. Mehrte sich die Zahl der Gläubigen, dann holte man wohl aus fernem Lande die Gebeine eines Heiligen und errichtete über seiner neuen Ruhestätte ein mächtiges Gotteshaus. Unser Bild zeigt einen solchen Kirchenbau. Der baukundige Klosterbruder in schwarzer Kutte mit Überwurf erklärt seinem greisen Abte, den der nach innen gebogene Amtsstab kennzeichnet, den Grundriß des bereits begonnenen Banes. Der Bruder Bildhauer meißelt das Bild des Schutzpatrones in den Stein, der über dem Portale des Gotteshauses prangen soll. Reisige Franken, Mannen des Herzogs, der sich selbst dem neuen Glauben zugewandt und die Erlaubnis zum Bau des Klosters und der Kirche gegeben hat, schützen die Bauleute, schützen auch den Knecht, der im Dienste der Klosterleute „gerodetes Land" pflügt. Sie tragen den Lederpanzer mit dachziegelförmigen Metallplatten, den Helm mit Rand- und Kreuzbügel oder Kamm, scharlachrote „Hosen" (die wir heute Strümpfe nennen würden), mit Binden umwunden. Trotzig stehen abseits sächsische Bauern im leinenen Kittel, mit dem sächsischen Schwerte, dem Saxe, am Gürtel, die Anhänger der alten Götter; der eine streckt drohend die Faust aus gegeu die Bauleute. Doch ihre Knaben drängen sich an den Bildhauer; sie werden die Schule des nun vollendeten Klosters besuchen, später das Freigut ihrer trotzigen Väter als Lehen vom Kloster nehmen und sicher und glücklich unter dem Krummstabe wohnen.

5. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 229

1888 - Leipzig : Teubner
- 229 - Legationsrat nach Hamburg der. Tiefe Stadt war ein Mittel-Punkt der geistigen Bildung in Teutschland, namentlich in Bezug auf Poesie und Musik. 1791 vermhlte er sich zum zweitenmal mit Johanna von Winthem, geb. Dimpfel, einer Nichte Metas. Die Anfnge der franzsischen Revolution begrte er mit warmem Gefhl, wandte sich aber spter mit Abscheu von dem blutigen Treiben der Schreckens-mnner weg. Klopstock starb zu Hamburg den 14. Mrz 1803. Sein Begrbnis war das ehrenvollste, das je einem deutschen Dichter zu teil geworden. Von Hamburg ging der Zug unter unendlichem Gefolge und unter dem Gelute von sechs Trmen durch Altona nach Ottensen. Hier fand in der Kirche eine Trauerfeier statt; dann wurde der Sarg unter dem Gesnge von Klopstocks Auf-erstehuugsliede in die Gruft unter der Linde gesenkt. Dort ruht der Dichter bei seiner Meta. Spter fand auch seine zweite Frau daselbst ihre Ruhesttte. (Rckert, Drei Grber zu Ottensen".) 2. L e s s i n g. Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 zu . 304. Kamenz in der Oberlausitz (Kurfrstentum Sachsen) als der lteste von zehn Shnen eines Predigers geboren. Schon als kleines Kind zeigte er groe Wibegierde und Vorliebe fr Bcher. Auf der Frstenschule zu Meien (1731 1746) machte er selbstndige eifrige Studien in den alten Schriftstellern und in der Mathematik; sein Lehrer nannte ihn ein Pferd, das doppelt Futter brauche. 1746 bezog er, um nach dem Wunsche seiner Eltern Theologie zu studieren, die Universitt Leipzig. Doch wandte er sich bald den Sprachen und der Dichtkunst zu. Das freie grostdtische Leben in Leipzig, wo man die ganze Welt im Kleinen sehen konnte", zog ihn sehr an. Er bte sich in krperlichen Fertigkeiten und Knsten. Den grten Einflu aber hatte auf ihn das Theater; er verkehrte mit Schauspielern und dichtete seine ersten Lustspiele. Seine Eltern, die um sein sittliches Wohl besorgt waren, riefen ihn nach Hanse zurck, entlieen ihn jedoch beruhigt wieder nach Leipzig. Hier hatte er das Unglck, da einige Schauspieler, fr welche er Brgschaft geleistet hatte, die Stadt verlieen, ohne ihre Schulden bezahlt zu haben. Von den Glubigern fortwhrend

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 78

1909 - Leipzig : Hirt
78 Quellenstze. Keiner trgt so schlechte Waffen wie du. Und er nahm dessen Axt und warf sie zu Boden. Als jener sich niederbeugte, sie aufzuheben, holte der König aus und hieb ihm mit seiner Axt in den Kopf. >So, sprach er, hast du bei Soissons mit dem Kruge getan. Als er tot war, befahl er den anderen zu gehen. Allen jagte er durch diese Tat groe Furcht ein." (Gregor von Tours.)*) 13) Bonifatius durchwanderte langer Wege Krmmungen und vieler Vlker-Gebiete und kam auch zu dem Volke der Hessen. Damals empfingen viele Hessen, die den katholischen Glauben angenommen hatten und durch die Gnade des Geistes gestrkt waren, die Handauflegung, während andere, deren Geist noch nicht erstarkt war, sich weigerten, des rechten Glaubens Wahrheiten anzuhren. Einige opferten auch heimlich bei Bumen und Quellen, andere taten dies ganz offen; einige wiederum betrieben teils offen, teils im geheimen Seherei und Wahrsagung, Wunder und Zauber-fnfte, beobachteten den Flug der Vgel und die Zukunft kndende Vorzeichen und pflegten die verschiedensten Opfergebruche. Andere dagegen, die schon dem heidnischen Gtzendienste entsagt hatten, taten nichts von alledem. Auf den Rat und mit der Hilfe dieser unternahm er es, eine Eiche von gewaltiger Gre, die man die Donars-eiche nannte, und die bei Geismar stand, im Beisein der Knechte Gottes zu fllen. Als er nun khn entschlossen den Baum zu fllen begonnen hatte, verwnschte ihn die groe Menge der herbeigeeilten Heiden als einen Feind ihrer Götter lebhaft in ihrem Innern. Aber noch war die Eiche von der Axt nicht durchhauen, als pltzlich der ungeheure Baum, vom Windhauche Gottes getroffen, mit zerschmetterten! Wipfel zusammenstrzte und wie auf des Herrn Befehl in vier Teile zerbarst. Als das die Heiden sahen, die vorher voll Verwnschungen waren, wurden sie umge-wandelt, vergaen alle Lsterung und priesen, zum Glauben sich bekehrend, den Herrn. Der heilige Priester aber erbaute, als er sich mit den Brdern beraten, aus dem Holze der Eiche ein Bethaus und weihte es zu Ehren des heiligen Apostels Petrus." (Willibald, Das Leben des heiligen Bonifatius.) 14) Anfang der schsischen Taufformel: Entsagst du dem Teufel?" Ich entsage dem Teufel." Und aller Teufelsgilde?" Und ich entsage aller Teufelsgilde." Und allen Teufelswerken?" Und ich entsage allen Teufels-werken und Worten, Donar und Wodan und Saxnot und allen den Unholden, die ihre Genossen sind!" Glaubst du an Gott" usw. 15) Aus einem Kapitular der die kniglichen Gter: Wir wnschen, da unsere Landgter uns allein dienen und nicht anderen Leuten, da unser Ge-sinde gut gehalten werde und durch niemand ins Elend gerate, und da unsere Amtleute sich nicht unterfangen, unser Gesinde zu ihrem Dienste zu gebrauchen, nicht zu Fronden, nicht zum Holzfllen, noch sie andere Arbeiten zu vollbringen zwingen. Es sollen unsere Amtleute unsere Weinberge bernehmen, die in ihren Bezirken liegen, sie gut besorgen und den Wein selbst in gute Gefe tun und sorgfltig darauf achten, da er in keinerlei Weise Schaden leide. . . . So viele Landgter einer in seinem Bezirke hat, so viele Leute soll er dazu bestimmen, die Bienen fr unsere Wirtschaft zu besorgen. In unseren Mhlen sollen sie im Verhltnis zu ihrer Gre Hhner und Gnse halten, so viel man kann. Auf den Hauptgtern soll man bei unseren Scheuern nicht weniger als 100 Hhner und mindestens 30 Gnse halten, auf den Hufengtern aber mindestens 50 Hhner und nicht weniger als 12 Gnse. Jeder Amtmann soll Jahr fr Jahr reichlich Federvieh und Eier an den Hof liefern. . . . Es ist mit aller Sorgfalt darauf zu achten, da, was die Leute mit ihren Hnden verarbeiten ober verfertigen, als Speck, getrocknetes Fleisch, Wurst, ein- *) 12. 17 nach E. Blume, Quellenstze.

7. Alte Geschichte - S. 115

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 115 — zu gehen und sich dem geistlichen Stande zu widmen. Schon in seinem 30. Jahre empfing er die Priesterweihe, und nun machte er sich, seinem Entschlüsse getreu, nach Deutschland auf den Weg. Zuerst begab er sich nach Friesland, um seilten Landsmann Willibrord zu unterstützen. Die Wildheit der Friesen und ihres Königs Ratbod vereitelten aber alle seine Anstrengungen. Er kehrte nach England zurück. Entschlossen, sein Werk nicht wieder aufzugeben, begab er sich nach Rom. Ermuntert vom Papste ging er nach Thüringen; dann arbeitete er nochmals 3 Jahre als Gehilfe Willibrords bei den Friesen. Nachdem er in Hessen das erste Kloster gegründet hatte, reiste er wieder nach Rom. Der Papst gab ihm ein Empfehlungsschreiben an Karl Martell mit, dessen Schutz ihm nun sehr förderlich war. Jetzt ging er wieder nach Hessen. Um durch eine kräftige That den Glaubeu au die heidnischen Götter zu vernichten, legte er selbst Hand an die uralte, dem Donnergotte geheiligte Eiche, die in der Nähe von Fritzlar bei dem Dorfe Geismar stand. Die Heiden glaubten, ihr Gott werde mit einem Blitzstrahle den Frevler vernichten. Als dies nicht geschah, erkannten sie die Ohnmacht ihrer Götter und ließen sich taufen. Aus dem Holze der Eiche baute Bouifaeius ein Kirchlein. Unterstützt vou treuen Gehilfen gründete er überall Kirchen und Klöster und suchte mit dem Glaubeu auch christliches Leben zu verbreiten. Der Einfluß der neuen Lehre auf die Gesittung des Volkes wurde dadurch immer größer, daß Bonisacius auch für die Verbesserung des Feldbaues und der Viehzucht sorgte. Die heidnischen Gebräuche, die sich noch im Christentums fanden, wurden abgeschafft. Für diese großen Verdienste ernannte Papst Gregor Iii. den Bonifaeins zum Erzbischof von Germanien. Er gründete nun in Bayern und anderwärts Bistümer, wie zu Fulda, Würzburg, Regensburg, Salzburg, Erfurt re., die er mit der römischen Kirche in innige Verbindung brachte. Auch im Frankenreiche stellte er die alte Kirchenordnung wieder her und gab strenge Gesetze gegen den anstößigen Lebenswandel der Geistlichen. Im Jahre 745 wurde Bouifaeius zum Erzbischof von Mainz erwählt und vom Papste bestätigt. In dieser einflußreichen Stellung hatte er alle Bistümer Deutschlands unter sich. Schon stand er in hohem Alter, als ihn die Sehnsucht nach Bekehrung der Heiden von neuem ergriff. Mit jugendlicher Begeisterung zog er zu den Friesen und predigte das Evangelium mit solcher Kraft, daß viele sich taufen ließen. Er zerstörte

8. Alte Geschichte - S. 116

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 116 — Götzenbilder und baute Kirchen und Klöster. Als er bei Dokkingen in der Provinz Groningen seine Zelte aufgeschlagen hatte, wurde er von einer Schar bewaffneter Heiden überfallen. Seine Begleiter stellten sich zur Gegenwehr, aber er ermahnte sie, die nicht zu fürchten, die nur den Leib töten, die Seele aber nicht töten können. Ruhig überließ er sich den Streichen der Mörder, unter denen er mit seinem ganzen Gefolge blieb (755). Sein Leichnam wurde nach seinem Willen in der Domkirche der 744 von ihm gestifteten Abtei Fulda begraben. Jeittcrfel gur asfm Geschichte. vor Chr. 1050 König David. 753 Gründung Roms. 722 Israel in der assyrischen Gefangenschaft. 594 Solon in Athen. 588 Babylonische Gefangenschaft. 555 Gründung des persischen Reichs durch Cyrus. 510 Rom wird eine Republik. 490 Schlacht bei Marathon. 480 Leonidas bei Thermopylä. 333 Alexander überwindet in der Schlacht bei Jssns das Perserreich. 323 Alexanders Tod, 264 Anfang der finnischen Kriege. 146 Ende derselben. Zerstörung Karthagos. 102 Niederlage der Cimbern und Teutonen. 30 Rom eine Monarchie. Kaiser Augustus. nach Chr. ^ . 9 Hermann besiegt die Römer im teutoburger Walde. 79 Untergang von Herkulanum 2c. durch den Ausbruch des Vesuv. 375 Beginn der Völkerwanderung. 395 Teilung des römischen Reiches. 410 Alarich in Rom. 451 Die Hunnenschlacht. 476 Untergang des weströmischen Reiches. 622 Mohammeds Flucht. 732 Karl Martells Sieg über die Araber bei Tours und Poitiers. Druck von gr. Stollberg, Merseburg

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 63

1835 - Berlin : Trautwein
63 2. Wissenschaft. Kunst. arabischen Sprache und gebildet durch das Studium des Plato und Aristoteles/ (dessen dialektische Schriften zunächst im Abeudlande be- kannt wurden) die Wahrheiten der christlichen Religion mit der Vernunft in Ucbercinstimmuug zu bringen suchte und Begründer der scholastischen Philosophie und des Mysticismus des Mittelalters wurde. Durch Anwendung der Dialektik des Aristoteles auf theolo- gische Lehrsätze wurde die erste Periode der Scholastik deö Mittelal- ters herbeigeführt/ die Zeit der theologischen Scholastik. Gerbert aus Auvergne, welcher/ in den Schulen des arabischen Spanien's gebildet, als Pabst Sylvester Ii. ¡002 starb/ zeichnete sich durch phy- sikalische/ mathematische und philosophische Kenntnisse aus; bedeu- tender als Philosoph war der Erzbischof Anselm von Canterbury (1034—1109). Aristoteliker und Platoniker stritten auf dem Ge- biete der Philosophie mit einander/ und als Theil ihres Streites greift in denselben ein der Kampf der von Roscelin (um 1089) ausgehenden Nominalisten und der mit seinem Schüler Wilhelm von Champeaux (st. ¡121) beginnenden Realisten. Namhafte/ sä mint- lieh in lateinischer Sprache geschriebene/ geschichtliche Arbeiten brachte Deutschland hervor: schon gegen das Ende des 10. Jahr- hunderts schrieb der corveysche Mönch Witichind eine Geschichte der Sachsen bis 937; Dithmar, Bischof von Merseburg, aus dem walbekschen Grafengeschlechte, schrieb eine Geschichte der deutschen Könige von 876 bis zu seinem Todesjahre ¡018, Wippo, Caplan Konrad's H., dessen Leben, Hermann der Contracte, aus schwäbi- schem Grafengcschlechte, ein in S. Gallen gebildeter, sehr gelehr- ter Mönch in Reichenau, eine Chronik bis zu seinem Todesjahre 1054, endlich Lambert von Aschaffenburg, Mönch in Hersfeld, beson- ders in ihren letzten Abschnitten für deutsche Geschichte sehr reich- haltige und treffliche Annalen bis ¡077. Sehr mangelhaft waren die mathematischen Kenntnisse (obwohl Gerbert solche von den Arabern entlehnte und auch Hermann der Contracte sich in dieser Beziehung auszeichnete), und noch mehr waren es die medicinifchen und besonders die physikalischen Kenntnisse. Von großer Bedeu- tung für die geistige Entwickelung war die reifere Gestaltung der lebenden Sprachen. Die geschriebene deutsche Nationallitera- tur besteht, das Ludwigslied (883) abgerechnet, fast nur in Bear- beitungen einzelner Theile der Bibel (Otfried's Evangelienharmonie um 870, die altsächsische Evangelienharmonie um 830, Notker's Psalmenübersetzung gegen 1000 u. s. w. ). Die romanischen Spra- chen bildeten sich aus der Form, welche die lateinische Sprache in den Volksdialekten angenommen hatte, und mehr oder weniger be- deutenden deutschen Beimischungen heraus, wahrend die lateinische

10. Teil 3 - S. 151

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 151 — Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee. Nach Pfeil. 2. Der Lügenstein in Halberstadt. In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer Sage. Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister, der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag- gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver- sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in kurzer Zeit zu vollenden. Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde, hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte während der Nacht ersichtlich zugenommen. So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter den Trümmern eures Baues begraben!"
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